Osteolysen im Kieferknochen (FDOK/NICO)
Die Gefahren einer chronischen Entzündung des Kieferknochens
Osteolysen im Kieferknochen, auch bekannt als fettige degenerative osteonekrotische Kieferknochen (FDOK), chronisch ischämische Kieferknochenerkrankung (CIBD) oder Neuralgie induzierende Kavitätenbildende Osteonecrose (NICO), sind chronische Entzündungen im Kieferknochen. Sie bleiben im konventionellen Röntgenbild unentdeckt und entstehen oft als Folge alter, nicht optimal verheilter Zahnextraktionswunden, Zahnkeime oder Fremdkörper.
Überall dort, wo Weisheitszähne entfernt wurden (insbesondere wenn die Extraktion in der Pubertät erfolgte), ist es wahrscheinlich, dass sich diese chronisch entzündeten Extraktionswunden entwickelt haben. Im Endeffekt war der Körper nicht gut auf die Operation vorbereitet und im Anschluss an die teils sehr invasive Op nicht in der Lage adäquat zu heilen.
Ähnlich wie bei endodontisch behandelten Zähnen entstehen im Kiefer toxische Substanzen und entzündliche Zytokine (TNF-α, IL-1beta, IL-6, RANTES), die systemisch verschiedene Symptome verursachen können – besonders häufig sind neurologische (NICO), Gelenk- oder Magen-Darm-Probleme. Diese können bei Verdacht mittels digitaler 3D-Volumentomographie (DVT) gut diagnostiziert und von einem qualifizierten biologischen Zahnarzt ausgelesen werden, in den meisten Fällen jedoch nicht von einem herkömmlichen Zahnarzt. Seit 2 Jahren verwenden wir bei Verdacht auf FDOKs noch das CaviTau Ultraschall Gerät, mit dem es möglich ist, die Knochendichte ohne jegliche Strahlung zu bestimmen, was uns noch weitere Anhaltspunkte für die Indikationsstellung gibt.
Wer neugierig auf NICOs oder besser FDOK ist, kann seinen Zahnarzt um eine Panoramaschichtaufnahme (ein Röntgenbild) bitten, gefolgt von einer DVT-3D-Röntgenaufnahme. Es ist jedoch wichtig, einen Zahnarzt aufzusuchen, der sich mit FDOKs auskennt und in der Lage ist, deren pathologische Strukturen zu erkennen. Zahnärzte, die darin nicht geschult sind, werden sie auf einem Röntgenbild nicht finden können.
FDOKs müssen chirurgisch entfernt werden.
Hierzu verwenden wir die mikroinvasive Piezochirurgie, so dass nichts verletzt werden kann. Die Wunde wird mit Ozon gereinigt und desinfiziert. In meiner Praxis wird der Wundbereich dann mit PRF Membranen gefüllt. Dabei handelt es sich um intelligentes biologisches Material, das aus dem eigenen Blut des Patienten hergestellt wird und damit sehr natürlich und biokompatibel ist. Das Verfahren greift also auf einen Mechanismus zurück, den der Körper normalerweise zur Selbstheilung nutzt.
Wenn der menschliche Körper verletzt wird, bildet er Proteine, um den Wundheilungsprozess zu beschleunigen. Diese können dann für die Produktion von natürlichem Gewebe verwendet werden. Dem Patienten wird eine kleine Menge Blut entnommen und zentrifugiert, um eine Suspensionsflüssigkeit mit einer hohen Konzentration von Blutplättchen herzustellen. Diese Blutplättchen enthalten die für die Geweberegeneration erforderlichen Informationen wie verschiedene Wachstumsfaktoren und sogar Stammzellen (etwa 1,2 %). Wenn diese in den verletzten Bereich des behandelten FDOK eingebracht werden, dienen sie als Matrix für die Knochenregeneration und stimulieren auch die Geweberegeneration.
Damit alle Patienten optimal auf die Heilung und Regeneration der Operation vorbereitet sind und eben nicht im Winterschlaf Modus operiert werden, beginnen unsere Patienten bereits 2-4 Wochen vor der geplanten Behandlung mit dem Ernährungsdesign Konzept und dem Bone Healing Protokoll.
Photos: J Oral Pathol Med 1999; 28:423.